{ Leseprobe 79 }

Literatur von Martin Ganter

Aus dem Werk "Vor den Toren der Nacht"

Aschberger (indem er heimlich, aber vergebens, versucht, dem Tor des Hades zu entfliehen): Mir ist, als wär ich eine Maschine! Eine Maschine, die sich frei zu sein wähnt und die doch so gelenkt wird, dass sie nicht anders mehr wollen kann, als wie ich eben nicht will! – Doch nein, ich bin keine Maschine. Ich bin noch nicht einmal mehr eine Maschine. Ich bin nur noch Staub. Und eine Maschine befasst sich mit mir. Ein Staubsauger holt mich zu sich und sammelt mich auf, um mich da drunten in den Staubbeutel zu leeren. Das ist es! – So weit keine Freiheit herrscht, bin ich nicht Ich. Aber ich denke, und das heißt, ich denke mich frei, und also bin ich. Oder denkt es in mir, und also bin ich nicht? Oder kann ich nicht so denken, dass ich bin? Kann ich nicht denken, dass ich von meiner Freiheit Gebrauch machen kann? Oder kann ichs zwar denken, kann aber keinen Gebrauch davon machen? Wie? Kann ichs nun oder kann ichs nicht? Was ist das? Mein Kopf! Hier bitte, der sitzt doch immerhin noch fest ... Es ist ein Irrtum. Ich gehöre nicht hier herein ... Meine Herren.. (der Anwalt aus der Ferne schüttelt den Kopf) Meine Herren, ich gehöre hier nicht herein! Warum eilt mir niemand zu Hilfe?