{ Leseprobe 49 }

Literatur von Martin Ganter

Aus dem Werk "Im schönen Nandertal"

Paulus: Und doch kann es nicht schaden, wenn wir die Welt kennen, in die uns der Herr schickt. Sieh nur! Gott, das war einst für die Welt der Name für das Unbegreifliche und Unaussprechbare. Heute interessiert man sich nicht mehr dafür. Heute lässt man nur noch das gelten, was sich als Messbares begreifen lässt. Früher hieß es: Gott ist, deshalb bin ich; und wenn ein Mensch Talente hatte, so hatte er sie für das Reich Gottes. Heute ist das Wort "Gott" nur noch eine Worthülse ohne Wesen. Wort und Wesen, Hoffnung und Verheißung, Erde und Himmel: alles liegt zertrennt vor uns. Und so fürchte ich, dass, wenn der Herr kommt, ihn keiner versteht.

Johannes: Du grübelst zu viel. Du musst weniger darüber nachdenken. Denken weckt Bedenken, die gegen den Glauben streiten.