{ Leseprobe 66 }

Literatur von Martin Ganter

Aus dem Werk "Auf Leben und Tod (Eine tragische Komödie)"

Vater: (indem er einem jeden der Söhne einen spitzen Dolch in die Hand drückt) Und wenn ihr es nicht mehr schafft, euch die Hände zu reichen und euch als meine Söhne zu versöhnen, so versucht euch denn mit diesen Dolchen!

Elli: (während es ganz dunkel wird.) Liebet einander, sagte er. Aber wir haben uns zerfleischt um des Mammons und elender Besorgnisse willen. Drunten aber gibt es kein Geld mehr; und keine Speise mehr und keine Zeugung, keine Geburt, keine Fortpflanzung, keinen Jammer, kein Wehklagen, kein Gestöhn bei der Geburt und keinen Sterbeschrei. - Gib mir Brunhilds Liederbuch, Vater!

Vater: Hier ist es. Ich glaube zwar nicht, dass es deinen Brüdern zur Eintracht verhilft, einen Versuch aber soll es uns wert sein. Dann wollen wir gehen. Die Stunde des Morgensterns naht.

Elli: (während von dem Christus ein weniges aufdämmert, liest sie aus Brunhilds selbstverfassten Gedichten)

@@Spezialformat Gedicht

Deinvergessene sind wir, die dein vergessen,

Und sind die Deinen dennoch, die Deinen von dessen

tausendfältigem Namen wir alle gegessen,

der du niemals gewesen.