{ Die Papstabsetzer }

Literatur von Martin Ganter

Personen

Prof. Küng

Frau Merkel

Frau Knobloch

Frau Illner

Mordechai

Vermummter (General Schandhorst)

Eine Türkin

Ein gefesselter Portier

Lehmann

Piusbrüder

Inhalt

1. Kapitel: Küng auf dem Petersplatz.

2. Kapitel: Der Vermummte.

3. Kapitel: Merkel trifft auf.

4. Kapitel: Knobloch und der Zentralrat kommen dazu.

5. Kapitel: Die Piusbrüder

6. Kapitel: Küng geht los.

7. Kapitel: Auf einer Wendeltreppe.

8. Kapitel: Ein Sarg wird weggetragen.

9. Kapitel: Im Zimmer des Papstes.

1. Kapitel: Küng auf dem Petersplatz.

(Seitwärts davon wird ein Leichengespann fertig gemacht. Schwarze Pferde etc.. Dort steht auch ein Vermummter. Nacht.)

Küng (auf seine Uhr schauend): In einer guten halben Stunde ist Mitternacht. Dann werden die päpstlichen Wachen abgezogen und alle Lichter gehen aus. Dann endlich kann geschehen, was schon lang hätte geschehen sollen. Vielleicht aber sollte ich mich Ihnen, verehrte Damen und Herren, erst noch vorstellen und Ihnen mein Vorhaben näherbringen, wenn ich auch weiß, dass Sie nicht gekommen wären, wenn ich mich nicht auf Sie verlassen könnte. Lassen Sie uns immerhin etwas mehr seitwärts hinstellen, auf dass niemand Verdacht schöpft. Hier in Rom sollen ja die Mauern Augen wie Jesuiten haben und die Steine über die Jahrtausende hinweg noch immer in klassischen Latein reden, ganz zu schweigen von jenem Fenster dort droben, dem Papstfenster, von wo aus man selbst seit den Borgias ohne Feldstecher und ohne technischen Fortschritt jedermann auf dem weiten Petersplatz leicht ausstechen kann. Küng ist meine Name, Prof. Küng, und wenn Ihnen das nicht bereits Erhellung genug für das ist, wer ich bin, so füg ich bescheiden hinzu, dass ich noch immer ein absolut ehrenwertes Mitglied der katholischen Theologie bin, ein exzellenter Kenner der Weltreligionen, ein Verehrer Mohameds, Buddhas und Laotses, geschmückt mit den Ehrendoktores sämtlicher Universitäten der Welt. Wer mich kennt, für den ist es kein Geheimnis, dass wenn es einen Nobelpreis für Theologie gäbe, ich ihn längst erhalten hätte. Dabei habe ich das Wichtigste noch ganz ausser acht gelassen, wiewohl ich mir sicher bin, dass Sie es bereits ahnen: dass uns nämlich alle noch so großartigen Zeugnisse des Geistes nicht das mindeste nützen, wenn sie nicht der Praxis zugute kommen. Damit möchte ich sagen, dass noch in keiner Zeit wie gerade in unserer Zeit, ein Mann an der Spitze der katholischen Kirche so nötig gewesen wäre wie ich. O was könnte doch aus dieser urewig alten und rückständigen und reaktionären Kirche werden, wenn sie von einem solchen Mann entfesselt würde wie von mir! Wie könnten die Gläubigen auferbaut, Kirchenaustritte verhindert und viele tausend neue Seele ihr eingegeliedert werden, wenn nur ein königgleicher Mann an ihrer Spitze stünde wie ich. Ich wäre der Mann der Stunde. Dass mich der heilige Geist bislang noch so schmählich übersehen hat, werte ich, nebenbei bemerkt, durchaus nicht als ein Zeichen, dass es den heiligen Geist nicht gäbe, ich ahne vielmehr, dass der heilige Geist damit zum Ausdruck bringen möchte, dass in der Kirche die Unfehlbarkeit leider noch nie beheimatet war, geschweige denn in den Kardinals- oder Papstköpfen der Stunde. Zumal nach den jüngsten Skandalen, die weltweite Unruhen und Empörungen ausgelöst haben, nachdem der Papst die Piusbrüder begnadigt und in den Schoß der allein seligmachenden Kirche wieder aufgenommen hat, trotz deren unverhohlenen Judenfeindlichkeit, ja deren Leugnung des Völkermords durch die Nazis, hat es sich doch wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, wie verhängnisvoll es ist, einen Mann wie mich glattweg zu übersehen. Was hätte nicht längst alles geschehen können, wenn ich mit den herrlichen Gaben meines Intellekts, mit denen mich die Natur überschüttete, hätte pfunden und wuchern können! Was hätte nicht längst alles geschehen können, wenn ich den Reichtum meiner Gedanken, die Fülle meiner Ideen, das Füllhorn meines Geistes auf die Kirche hätte auszuschütten vermocht! Was endlich könnte nicht alles geschehen, wenn ich, und sei es auch nur für ein Jahr oder auch nur für eine Woche, ja vielleicht auch nur für diese eine Nacht, Papst sein könnte! Kaum etwas anderes hab ich getan mein Leben lang, als das Papsttum zu studieren. Die Idee, die Struktur der Familie auf den Staat oder auch auf die Kirche zu übertragen ist zwar schön, doch das geht längst nicht mehr. Seid wir frei sind, will niemand mehr Knecht und schon gar nicht mehr Kind sein. Doch werden Sie verstehen, dass ich jetzt unmöglich die ganze Fülle meiner Gelehrtheit ausbreiten kann. Es mag genügen, dass ich in Ihnen den Eindruck erweckt habe, dass ich mit der Fülle meiner Rhetorik wie auch der Offenbarung meines präzis zugeschliffenen Worts nicht nur in der Lage bin, der katholische Kirche ein menschliches Antlitz zu geben, ich könnte sie auch dazu befähigen, mit allen den anderen großen und bedeutenden Weltreligionen das schon so lange und dringlich ersehnte Gespräch aufzunehmen. Nur schade, dass es mir noch immer nicht gelungen ist, im Dienst dieser mir vorgezeichneten großen Aufgabe die alten Riegel der Bescheidenheit und der Demut wegzuheben. Die Sonne selbst in ihrem schönsten Sommersonnenglanz müsste verblassen vor meiner lichtvollen Offenbarung.

2. Kapitel: Der Vermummte.

(eine vermummte Gestalt, die hinter dem Leichenwagen gestanden, wird sichtbar)

Doch nun mich der Geist erregt hat, wie er wohl früher allenfalls noch die Propheten erregt haben mag, ehe auf sie die Stunde ihrer Berufung herabgekommen, nun habe ich mich auf den Weg gemacht, das Große zu versuchen. Jawohl, nichts Geringeres steht mir bevor, als diesen Papst aus Deutschland abzusetzen, unter dem die Welt so viel zu leiden hat. Und damit Sie nicht meinen, ich wollte da etwas ganz selbstherrlich und hätte alles geplant wie einen Banküberfall, so sage ich Ihnen, dass ich nichts geplant habe, als mich verplanen zu lassen. Bis auf den Beginn meiner Aktion steht absolut nichts fest. Und wie es zu diesem Wissen gekommen ist, will ich Ihnen auch gern verraten. Ich habe nämlich den Papst zu einem Rededuell eingeladen, vor dem deutschen Fernsehen. Doch obwohl ich ihm eine absolut neutrale Moderatorin vorgeschlagen habe, nämlich die wegen ihrer Objektivität und Sachlichkeit so bekannte Maybrit Illner, hat er den Agon feige abgelehnt. Nun mag denn der Himmel entscheiden. Ich weiß zwar nicht, was geschehen wird, doch bin ich sicher, dass mit des Himmels Vorsehung alles zum guten Ende gereicht. Alles lass ich den hl. Geist machen. Er wird mich führen, er wird mir die mir nötigen Helfer zur Seite stellen. Und wenn alles zu Ende, ja zur schönsten Vollendung gelangt ist, dann, liebe Freunde, sollt ihr ausrufen: Groß ist Gottes Barmherzigkeit.

Doch was will der Kerl dort drüben? Sieht aus, als habe er mich ins Auge gefasst. Sollte das schon einer meiner Helfer sein? Freilich weiß ich als Theologe, dass nicht jeder ein Helfer des Himmels ist. Auch die Hölle kennt Helfer, wiewohl, davon bin ich innigst überzeugt, auch die Helfer der Hölle nichts anders tun können, als dass sie sich letztendlich als Helfer des Himmels entpuppen. Immerhin werden Sie verstehen, wenn ich jetzt nicht unbedingt scharf darauf bin, mich einem Helfer der Hölle anzuvertrauen. Sehen wir also genauer zu, was uns von dort so penetrant anschaut!

Mein Herr, was stiert er mich so an? Kann er nicht anders wohin schauen? Was? Was soll das? Was will der Mensch oder wer ist das? (hebt die rechte Hand, dann die linke; der Mann tuts ebenso) Hat mich der Papst schon entdeckt und schickt mir diesen Satansbraten, dass er mich wie ein Spiegelbild äfft? Zwischen uns steht doch kein Spiegel? Oder? Er müßte sich in der Mitte befinden. Aber da seh ich nichts. Mach ich noch einen Versuch. Und zwar so, dass es ganz unauffällig bleibt. (streckt den Fuß beiseite) Das tut er auch. (macht ohne zu denken einen Schritt). Mein Gott, das tut er auch. Imitiert mich nach Strich und Faden. Hat die Größe wie ich, die Kleidung wie ich. Alles wie ich. Sollte ich meinem Doppelgänger begegnet sein? Oder sollte es am Schluß viele Kopien von mir geben, dass ich selber nicht mehr zum Handeln komme? (beschaut sich seinen Anzug) Hätt ich nur einen Feldstecher bei mir. Mich dünkt, der Mann trägt ein Abzeichen der Waffen SS. Majors- oder gar Gemeralsrang? Eine infame List der Hölle vermutlich, mich, den Mann Gottes, am Handeln zu hindern. Doch versucht es, versucht es nur, ihr Schergen der Hölle! Ihr sollt an mir euren Meister finden.

3. Kapitel: Merkel trifft auf.

Küng: Wie? Kommt da noch einer aus der Rotte? Fate corragio Küng. - Mein Herr, sollten auch Sie ein Scherge der Hölle sein...

Merkel: Aber, aber, Herr Prof. Küng. Sie sind doch kein Scherge der Hölle!

Küng: Ich kenne Sie nicht, mein Herr!

Merkel: Aber ich kenne Sie.

Küng: (für sich) Er kennt mich? Was will das heißen, wenn ich ihn nicht kenne?

Merkel: Ich glaube, wir haben uns hier auf dem Petersplatz zu demselben Zweck eingefunden.

Küng: Ich weiß nicht, was für einen Zweck Sie verfolgen. Gestatten Sie mir. Es ist wirklich schon etwas dunkel. Trotz des Flutlichts. Mein Herr! Woran erkenn ich, wer Sie sind?

Merkel: Herr Prof. Küng, wachen Sie auf! Auch wenn mein Profalla und mein Reporter Frey, übrigens ein praktizierender Katholik, nicht eben neben mir sind, bin und bleibe ich Deutschlands Nr.1. Was Sie unter den Theologen sind, das bin ich unter den Bundeskanzlerinnen: leuchtend und strahlend bei Tag und bei Nacht, absolut die erste und beste.

Küng: Sie mein Herr wollen die Bundeskanzlerin sein?

Merkel: Nehmen sie meine Vistenkarte. Darauf steht es schwarz auf weiß.

Küng: (für sich) Als ob man nicht überall solch ein Kärtlein drucken könnte! - Sie also sind die Bundeskanzlerin?

Merkel: Von Kopf bis Fuß. Jeder Zoll ein Stück Bundeskanzlerin. Und nicht nur das. Ich weiß auch alles. So weiß ich auch, dass Sie hergekommen sind, den deutschen Papst abzusetzen. Die Knobloch hat mirs gesagt. Mehr aber noch! Sie sollen wissen, dass ich gekommen bin, Ihnen zu helfen.

Küng: Als die Frau Bundeskanzler?

Merkel: Und Sie erkannten mich nicht, der ich doch immer bei Ihnen stehe und Sie behüte in allen Ihren Nöten!

Küng: Frau Bundeskanzler!

Merkel: Übrigens sollen Sie auch wissen, dass just eben jetzt in sämtlichen katholischen und evangelischen Kirchen Deutschlands alle Gläubigen vereint sind in ihren Gebetsstühlen und für ein gutes Gelingen beten. Selbst die Synagogen haben sich angeschlossen. Es ist eine wunderbare weltweite Ökumene in Gang, die Sie mitsamt unserem welthistorischen Vorhaben tragen soll.

Küng: Gleichwohl dürfte es besser sein, wenn niemand, auch Sie nicht, liebe Frau Kanzlerin, wissen, was ich im einzelnen vorhab. Denn gesetzt, etwas geht schief, so sollen auf gar keinen Fall Sie oder Ihr Amt beschädigt werden.

Merkel: Nur keinen Kleinmut.

Küng: Nein, nein, das ist es nicht. Es ist nur so, dass große Taten allein ausgeführt sein wollen. Da, schauen Sie, den Herrn dort!

Merkel: Wer ist das?

Küng: Ich weiß nicht. Nur so viel ist sicher, dass er meinen Weg kreuzt.

Merkel: Wer er auch sein mag, Sie werden unbeirrt Ihre Aufgabe wahrnehmen. Oder sind wir nicht der Papst? Ich meine, wir Deutschen?

Küng: Unbedingt, wenn Sie damit meinen, dass von nun an die Papstverehrung aufhört mit allem dem Händeküssen und Speichellecken.

Merkel: Schon immer wollten wir Deutschen das Papstamt reformieren, hatten aber noch nie so recht die Gelegenheit. Als erster war unser großer Bruder Luther tätig. Er konnte noch froh sein, dass sie ihn nicht wie den Hus verbrannt haben. Als Letzter aus unserem Land hat sich der Altbundespräsident Richard von Weizsäcker große Verdienste erworben. Allein, auch er hatte nicht die Mittel noch genug Freiräume, so recht erfolgreich zu werden. Alles war vergebens. Jetzt erst, Prof. Küng, jetzt erst soll der Welt offenbart werden, was sich der Weltgeist in seiner unerforschlichen Rätselhaftigkeit im Anfang aller Zeiten ausgedacht hat.

Küng: Gewiß, gewiß. Und ich verspreche Ihnen auch, ich will allen Menschen ein guter Oberhirte sein.

Merkel: Gemach gemach.

Küng: Was soll das heißen, gemach, gemach? Bezweifeln Sie etwa meine seelsorgerlichen Talente als kommender Papst?

Merkel: Ich werde mich hüten.

Küng: Aber?

Merkel: Ich als Kanzlerin habe eine besondere Verantwortung, dass der deutsche Papst sich als Deutscher sehr gut benimmt. Schließlich ist dieses Amt nicht nur so irgendeines. Und Sie sind doch immerhin noch ein Katholik!?

Küng: Ich verstehe Sie nicht.

Merkel: Wie soll ich es Ihnen sagen. Wie nur, ohne Sie zu verletzen? Ich glaube, so ist es am besten. Sehen Sie, früher einmal dachte ich an Herrn von Weizsäcker.

Küng: Ich kann nicht sehen, wie Sie früher einmal an Herrn von Weizsäcker dachten.

Merkel: Warten Sie. Ich erinnere mich, dass er einmal auf dem Weltkirchentag der evamgelischen Christen, das war in Vancoover, eine wundervolle Rede gehalten hat.

Küng: Meinen Sie mich?

Merkel: Ich rede von Herrn von Weizsäcker. Aber unterbrechen Sie mich doch nicht immer. Was wollt ich jetzt nur sagen?

Küng: Sie wollten mir vermutlich etwas erzählen aus der großen Rede, die Herr von Weizsäcker einmal auf dem Weltkirchentag der evamgelischen Christen in Vancoover gehalten hat.

Merkel: Ja, ganz recht. D.h. was er im einzelnen damals gesagt hat, weiß ich nicht mehr. Das hab ich leider vergessen. Gleichwohl aber muß die Rede unendlich schön gewesen sein; das ist mir unauslöschlich in Erinnerung geblieben. Es gibt sogar Leute, die sagen, die Rede sei so schön gewesen, dass man keinen Satz daraus jemals wieder vergessen kann. Das ist natürlich ein wenig übertrieben. Aber immerhin, ein Gränchen Wahrheit ist doch auch daran. Oder finden Sie nicht auch?

Küng: Unbedingt.

Merkel: Was nun also Herrn von Weizsäcker angeht, so käme er von den anderen und könnte dann auf diesem Posten die Ökumene echt weiterbringen.

Küng: Von den andern?

Merkel: Von den andern!

Küng: Nun, nun. Niemals in meinem Leben war ich ein anderer als einer von den andern. Wenn ich mich einen katholischen Theologen oder einen Katholiken genannt habe bzw. noch nenne, so meine ich damit etwas Exemplarisches: dass nämlich, wenn sich alle so definieren und ihr Christentum praktizieren, keiner mehr aus dem Schoß der Kirche ausgeschlossen werden kann.

Merkel: (für sich) Gewiß, weil jeder seine eigene katholische Kirche ist.

Küng: Es ist, um mich selber zu kritisieren, eine Unfehlbarkeit höherer Ordnung.

Merkel: (für sich) Fast trivial einzusehen.

Küng: Im althergebrachten Sinn freilich gehöre ich nicht zu den Katholiken.

Merkel: (für sich) Wie ich schon gesagt habe.

Küng: Zumindest bin ich ein Freund der Andersdenkenden, ähnlich wie auch Weizsäcker als Christdemokrat zu den Sozialdemokraten tendierte.

Merkel: Mit einem Wort, ein Originalgenie!

Küng: Jawohl. Wir Originalgenies sind eben für das Ganze, für das Universum verantwortlich.

Merkel: Das ist schön und ehrenwert. Und doch stehen wir hier vor einer immens weltpolitischen Aufgabe. Das dürfen wir nicht vergessen. Deshalb gilt es, nicht nur die Fähigkeit und die Exemplarizität oder auch nur das Originalgenie eines einzelnen zu berücksichtigen...

Küng: Sondern?

Merkel: O mir schwant da eine wundervolle Idee! Vermutlich ist sie den Tiefen meines Genies entsprungen oder sie ist eine Gabe des heiligen Geistes.

Küng: Und die wäre?

Merkel: Das darf ich jetzt noch nicht sagen; sonst würde es überall in der Welt heißen, der hl. Geist wäre bei mir in die Schule gegangen. Immerhin aber könnten Sie, verehrter Prof. Küng, wenn Sie erst das Werk der Nacht vollbracht haben, die Interrimsregierung des hl. Stuhls übernehmen, bis ich dann den endgültigen Nachfolger bestimmt hätte.

Küng: Aber gnädige Frau. Ein wenig lähmt das schon meinen Eifer, wenn Sie sagen...

Merkel: Frau Knobloch und der Zentralrat der Juden mit ihrem tüchtigen Sprecher. Wie heißt er nur schon wieder? Ei, dass ich mir doch keinen Namen merken kann. Jedenfalls sollten wir den Juden ein Mitbestimmungsrecht geben, zumindest aber sie anhören, ehe wir den endgültig neuen Papst ernennen.

4. Kapitel: Knobloch und der Zentralrat kommen dazu.

Merkel: Guten Abend Frau Knobloch

Knobloch: Guten Abend Frau Bundeskanzler

Merkel: Hier also hätte ich den Mann der Stunde, Prof. Küng von der Eliteuniversität Tübingen. Das ist wirklich eine Universität, die kaum je etwas anderes als bedeutende Männer der Welt geschenkt hat. Prof. Küng ist gleichsam der letzte aus diesem Heldengeschlecht.

Knobloch: Sie wollen also Hand anlegen an dieses Werk, für das nur ein Titan in Frage kommt?

Küng: Ich weiß nicht

Knobloch: Ja doch, Frau Bundeskanzler teilte mir Ihren heroischen Entschluß bereits mit.

Küng: Ich weiß nicht

Knobloch: Nur keine Bescheidenheit. Vor der großen Tat flattern selbst den größten Männern die Nerven. Bis sie dann durch die Krise hindurch sind.

Küng: Ich weiß nicht.

Knobloch: Im übrigen sind wir alle gleichsam noch unwissend. Damit kann man leben, wenn man nur auf der Hut ist. Und das heißt eben auch, dass man genau soweit plant, wie man mit seinem wohlangesammelten und bedeutsamen Wissen kommt.

Merkel: Sie denken an Stauffenberg, der den Hitler wegschaffen wollte?

Knobloch: Wir wollen den Papst wegschaffen. Ist es nicht so?

Küng: Und wenn es so wäre? (beiseite) Denn eh ich nicht genau weiß, ob ich.. Interrimsregierung. Wie mich dieses Unwort des Jahres erregt! Und das zweitunwörtlichste Wort des Jahres ist das Wort Papstmacherin.

Merkel: Ja jetzt wärs gut, ich hätte meinen Profolla bei mir. Oder wenigstens einen von der Reportern des deutschen Fernsehens, die auf meine Protektion angewiesen sind. Herr Frey z.B. Wissen Sie, das ist der Mann, der stets und unablässig lächelt, vor allem wenn er mir begegnet.

Küng: Papst Frey? Hört sich doch ganz gut an..

Merkel: Und er sagt nur, was ich hören will.

Küng: So ein Mann ist der geborene Papst!

Merkel: Wie meinen Sie?

Küng: Nun, ich hätte auch gern, wenn man mir nur sagte, was ich hören will. Doch schon gut. Was gibt es weiter noch zu besprechen?

Merkel: (sich in Richtung auf den Leichenwagen entfernend) Ich glaube, er würde Ihnen die angespannte Situation des Wartens erleichtern.

Küng: Das glaub ich auch! Geh ich denn jetzt, den Papst zu entmachten. (für sich) Vielleicht find ich in der Dunkelheit ein Gartenpförtchen. Dann kehr ich durch dasselbe in die ewige Stadt zurück.

Knobloch: Herr Professor, wo eilen Sie hin? Warten Sie doch! Den Papst entmachten ist leichter gesagt als getan. Da gnügt nicht, dass Sie sich als ehemaliger ultramontaner Katholik dem heiligen Geist anvertrauen, noch auch dass Sie Frau Angela Merkel als protestierende Bekennerin und bekennende Protestantin zur Seite haben.

Küng: Wenn ich bis in drei Tagen nicht zurück bin, sagen Sie der Welt, ich wäre in den Vatikanischen Museen, z.B. in der Sixtina, vor dem jüngsten Gericht, an einem Herzschlag gestorben. Vielleicht aber gelingt mir auch, den Papst zu versöhnen. Zuerst mit mir selber, sodann auch mit dem Rest der Welt.

Knobloch: Und dann wird er Ihnen zum Dank für Ihr versöhnliches Auftreten die unversöhnliche Tiara abtreten?

Küng: Warum nicht gar? Wenn wir nur entschlossen an das Gute glauben.

Knobloch: Das erstaunt uns nun aber doch ein wenig. Wo Sie gestern noch so knallhart im deutschen Fernsehen verkündet haben, dieser Papst gehöre abgesetzt! Da haben wir allerdings schon ein wenig weiter gedacht. Selbst wenn Sie den Papst totschlügen, z.B. aus Notwehr, so müßten sie ihn doch abtransportieren. Aber auf welche Weise und wohin transportiert man einen totgeschlagenen Papst? Nach Castel Gandolfo etwa? Unmöglich. Die Schweizer Garde würde Sie mit ihren Pieken aufspießen. Oder auf die Insel Capri? Dass er uns wie ein Napoleon wieder zurückschwimmt oder dass ihn ein Landpfarrer übersetzt? Das wäre noch schöner! - Oder etwa nach Bayern? Dass wir ihn in Altötting einsperrten? Die CSU brauchten wir zwar nicht zu befürchten. Die würde ihn gewiß nicht befreien. Die hütet ängstlich den Burgfrieden mit der Frau Merkel. Aber vielleicht die Landbevölkerung. Nun haben wir uns daran erinnert, dass inzwischen die Ferieninsel Guantanamo frei wird. Das wäre wirklich ein herrliches Plätzchen für einen religiös-politischen Häftling. Fidel Castro könnten wir bitten, uns das Areal clam heimlich zu überlassen; das sollte gehen. Der ist ja Kommunist. Und die sind für Verschwiegenheit bekannt. Man könnte sonst freilich auch an Israel denken. Man könnte den Papst auch in Israel einsperren. Im Jad-wa-schem. In einer Nische neben Pius XII. und dem Massenmörder Eichmann. - Doch halt, warten Sie! Dass wir nur nicht das Pferd am Schwanz aufzäumen!

Küng: Ich bin müde.

Knobloch: Dann gilt es ja gerade wachsam zu sein. Ohne zu wissen, was auf Sie wartet, rennen Sie ins offene Messer!

Küng: Dass ich den Ratzinger vom Sessel hole, auf dass sich ein anderer bequem hereinfallen läßt? Nein danke! Das war nie mein Bestreben. Wenn einer hereinfällt, dann will nur ich hereinfallen!

Knobloch: Mein Gott, was sagen Sie da nur! So einen großen und bedeutenden Professor gelüstet es hereinzufallen! Nichts da. Nehmen Sie sich, Frau Bundeskanzlerin Merkel zum Vorbild! Als ich ihr vorgestern anrief und ihr nahelegte, sich im deutschen Fernsehen zu Wort zu melden und dem Papst im Vatikan die Leviten zu lesen, da sagte sie zuerst auch: O Frau Knobloch, meinen Sie, dass ich das soll? Das merkt doch jeder, dass ich nicht von mir aus das Wort ergreife. Drauf sagte ich zu ihr: Ergreifen Sie das Wort so, dass es niemand merkt, dass ich es Ihnen zugesteckt habe. Und sie hat das dann auch so suverän getan, dass niemand auf die Idee kam, auch nur eine Vermutung auszusprechen. "O ich hätte hier auch meine Stimme erhoben, wenn der Papst kein Deutscher wäre!" hat sie gesagt. Wenn das nicht brav ausgesprochen war! Aber auch die Journalistenriege haben wir schön ausgerichtet. Das gehört jetzt zum guten Ton. Vielleicht haben Sie noch Gelegenheit, sich davon zu überzeugen!

(es schlägt Mitternacht. Alle Lichter gehen aus)

Knobloch: Auf jeden Fall sind wir uns einig, dass Frau Merkel der eigentliche und rechte Kandidat wäre für das Amt Petri. Sie hat alle Eigenschaften, die die Kirche braucht: eine vom Leben erprobte Frau, die sich dafür entschieden hat, als geschiedene Frau das Leben einer fast schon Abgeschiedenen zu führen..

Küng: Aber gnädige Frau, die Stunde der Mitternacht hat geschlagen. Der neue Tag hebt an. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren.

Knobloch: Nur ruhig Blut, junger Held. Ort und Zeit lassen wir uns von niemandem vorschreiben; die setzen wir selber fest. Hier sehen Sie mein kleines Handy. Wenn es Zeit ist, bekomm ich eine Message von unseren Jungens, die eben noch dabei sind, den Vatikan zu durchwühlen. Dann ziehen Sie los. Doch lassen Sie mich Ihnen rasch noch in aller Kürze das Wichtigste sagen! Als erstes sollen Sie wissen, dass ich Ihnen unseren Mordechai mitgebe, der Sie, als einer der besten zur Zeit lebenden Vatikankenner, bis hinauf ins Schlafzimmer des Papstes bringt. Momentan weilen dort allerdings noch die Piusbrüder. Sobald aber diese Gesellen den Vatikan verlassen haben, machen Sie sich mit Mordechai auf den Weg. Haben Sie dann den Papst in seinem Gemach überfallen und entmachtet, eilen Sie auf die Loggia, nehmen das Kreuz ab, das Zeichen der Unfehlbarkeit der katholischen Päpste, hissen Halbmond und Judenstern auf dem Balkon, und eilen dann ins Gemach zurück. Dort dann packen Sie den heiligen Vater und verstauen, was von ihm noch übrig ist, in einen dafür bereit stehenden Koffer. Dass wir uns für einen Sarg-koffer entschieden haben, heißt nun aber nicht, dass Sie ihn als Leiche abtransportieren sollen. Lebendig ist allemal fairer und besser. Wir können ihm dann in Israel den Prozeß machen. Etwas Bentsch werde ich Ihnen aushändigen. Das garantiert die Sang- und Klanglosigkeit des Unternehmens.

Küng: Und das da? Was ist das?

Knobloch: Der Leichenwagen? Ist das so schwer zu begreifen? Den haben wir herbeordert für den Abtransport. Oder wollen Sie den Papst bis nach Jerusalem tragen?

Küng: Und der Mann dort?

Knobloch: Ich sehe keinen Mann.

Küng: Da. Jetzt schon wieder! (er macht wieder Bewegungen, ob der Fremde sie wiederholt) Dieser Diltap dort!

Knobloch: Ach der! Nur keine Sorgen. Das ist doch der Kutscher. Der Postillon, der Schwager, oder wie Sie wollen. Doch still! Dort kommen sie ja schon, die Piusbrüder, einer frömmer als der andere; allerdings bis auf den Piuserzbischof; der ist noch beim Papst. Das wissen wir, weil wir ihm an seinen Bischofsrock eine kleine Wanze angeklebt haben. Was immer er redet und was zu ihm geredet wird, nichts davon entgeht uns. Doch jetzt gehen Sie. Es ist höchste Zeit. Mordechai weist Ihnen den Weg.

5. Kapitel: Die Piusbrüder

Zwar wissen wir von den Massakern

abscheulich ist, was da geschehn,

doch seine Meinung frei zu gackern

lass ungestraft man, bitte schön!

 

Die Toten machst du nicht lebendig

sperrst auch den Pius in den Turm,

der Mörder meist bleibt ungeständig,

und Narr bleibt Narr, und Wurm bleibt Wurm.

Merkel (die zurückgekommen ist): Geben Sie mir Ihre Pistole, ich knall sie ab, einen nach dem andern!

Knobloch: Was reden Sie da, Frau Bundeskanzlerin? Das hieße ja die Hydra erlegen ohne ihren Kopf. Lassen wir die Leute passieren. Wir kriegen die schon noch.

(während die Piusbrüder vorbeigehen, stehen sie da und schauen zu)

6. Kapitel: Küng geht los.

Mordechai (mit einer brennenden Kerze): Kommen Sie, geben Sie mir die Hand! Hier, den Mauervorsprung, müssen wir nur noch hinter uns bringen und ins Dunkel eintauchen; dann sind wir bei der Türe, durch welche wir eindringen.

Küng: Das geht schon. Ich kann schon allein gehen. - Aber da stehen ja Leute!

Mordechai: Alles gute Freunde von uns.

Küng: Und der Türsteher!?

Mordechai: Das ist eine Türsteherin. Eine Türkin.

Küng: Eine Muslimin?

Mordechai: Eine Muslimin, die Frau Illner zu Ihrem Gesprächstalk eingeladen hat.

Küng: Frau Illner?

Mordechai: Die kennen Sie doch. Kaum jemand ist so von Ihrem Geist begeistert wie Frau Illner.

Reporterin Illner: (auftauchend) Jawohl, so ist es! Da bin ich.

Mordechai: Verehrte Frau Illner. Ich bringe hier den berühmten Prof. Küng aus dem Schwabenland. Ich darf wohl sagen, es ist der unerschrockenste und mutigste Held seit Herzog Eberhard im Barte.

Illner: Ich bin entzückt!

Küng: Verehrte Frau Illner!

Illner: Heil dir, du großer Held. Was bringen Sie?

Küng: Die Stunde ruft nach uns. Unerträglich für sämtliche Weltreligionen ist der Skandal im Vatikan geworden.

Illner: Wir sind um jeden Papstskandal dankbar!

Küng: Berufen bin ich Hilfe zu bringen der bedrängten Christenheit!

Illner: Heil dir, dass du dich auf den Weg gemacht hast, der uralten Schlange den Kopf zu zertreten! - Darf ich Ihnen vorstellen Frl. Zambaltürk, eine bekennende und praktizierende Muslimim. Wir haben sie eigens für den Pfortendienst ausgewählt, weil sie an der Pforte zu Stambul studiert hat. Versteht sich, dass auch sie sich bei der jüngsten demoskopischen Befragung für Sie als den kommenden Papst ausgesprochen hat.

Küng: Wenn ich nur wüßte, worauf ich mich eingelassen habe!

Illner: Aber Sie stimmen mir doch zu, wenn ich sage, dass der Papst entweder Bescheid wußte über den Holokaustbischof, dann gehört er abgesetzt, wie Sie, Prof. Küng, ganz richtig schlußfolgerten, oder dass er nichts davon wußte, dann muß man ihm endlich das Schnupftuch der Unfehlbarkeit aus dem Sack ziehen und es den Hühnern geben.

Küng: Nichts anderes habe ich jemals gesagt.

Illner: Und dass es immer die Dümmsten sind, die es verlockt, sich mit dem Tarnkleid der Unfehlbarkeit zu bekleiden, verwundert ja wohl auch nicht.

Küng: O wenn ich unfehlbar wäre, mit was für kühnen, ja wundervollen Wahrheiten wollte ich nicht die Welt überraschen! Aber da ist ja noch wer.

Illner: Wo?

Küng: Hier!

(Ein Portier kommt zum Vorschein; er steht aufrecht, aber verdeckt, neben der Türe und ist gefesselt)

Illner: Ach der!

Mordechai: Nichts weiter von Bedeutung.

Küng: (geht hin) Ein Laokoon?

Mordechai: Greifen Sie ihm in den Bart, dann merken Sie, dass es nur ein gottverdammter Schweizer Gardist ist. Wir mußten ihn für heute Nacht vom Dienst suspendieren.

Küng: Warum sagt er nichts?

Mordechai: Wir haben ihm den Mund gestopft. Ich denke, man sollte sich nicht mit allen Leuten auf einen Disput einlassen. Manchmal ist es besser, man macht kurzen Prozeß. Doch kommen Sie! Gehen wir hinein! Die Zeit drängt! (Er nimmt Küng an die Hand und geht mit ihm in den Vatikan.)

Illner: Meine Herren! Wollten Sie sich nicht von unserer attraktiven Türkin die Türe öffnen lassen? - Aber sie sind schon drinnen. Nun gut! - Dann frag ich Sie nun eben ohne die Herren! Wie finden Sie das? Ist das genug, wenn sich der Papst entschuldigt wegen seines ungeheuerlichen Verhaltens und er dann ungehemmt weiter konspiriert?

Türkin: Ich weiß nicht, was ich sagen soll.

Illner: Gewiß, uns allen hat es die Sprache verschlagen. Doch sprechen Sie sich nur ganz ruhig aus. Sie sind hier ganz sicher. Alle deutschen Politiker, einschließlich des Herrn Bundespräsidenten, aber auch einige Kirchenmänner und Kardinäle wie unser guter Kardinal Lehmann werden die Waffen ergreifen zu Ihrer Verteidigung. - So frage ich Sie denn: sollte man hier nicht ganz energisch Gegenmaßnahmen ergreifen?

Portier:

Wärs denn nicht schön bei Kirchenklängen,

den Papst zu sehn am Galgen hängen!

Bei Kirchenklängen wärs nicht wunderschön,

den Papst am Galgen hängen sehn?

Illner: Dass Sie doch nur ja still sind!

Portier: Wissen Sie, dass das eine ganz billige Berichterstattung ist, die Sie hier betreiben?

Illner: Immerhin bin ich der Inbegriff, ein Aushängeschild des freien deutschen Journalismus! Und das lass ich mir nicht nehmen, schon gar nicht durch einen römischen Schreihals!

Portier: Sie sind für eine freie unabhängige Berichterstattung?

Illner: Eigentlich sollte ich Ihnen keine Antwort geben.

Portier: Haben Sie sich im Vorfeld bereits gefragt, wie Sie die Muslimin fragen wollten?

Illner: Geht Sie das was an?

Portier: Sie wußten, dass ihr Ihre Frage die Sprache verschlüge?

Illner: Ihr Verhalten verschlägt mirs noch mehr. Überhaupt haben Sie hier nichts mehr zu sagen. Denn Sie haben, nachdem wir Ihnen den Mund verstopft haben, das Recht auf freie Meinungsäusserung verloren.

Portier: Wie falsch Sie doch denken, gnädige Frau. Wann je konnte sichs eine Muselmanin herausnehmen, den Beherrscher der Gläubigen zu kritisieren? Selbst als Harun Er Raschid den Barmekiden Dschafar ermordet hatte, blieb er unangefochten und unantastbar Allahs Stellvertreter auf Erden. Lernen Sie also doch erst mal richtig zu fragen, ehe Sie zu Interviews schreiten!

Illner: Wir sind nicht mehr im Mittelalter. Und deshalb hat auch der Papst einen Rüffel, wenn nicht eine Maulschelle verdient.

Portier: Wollten Sie ihn in einen Korb setzen und ihn dann durchfallen lassen? Ihm wie einem Übeltäter den Boden entziehen, damit er ins kalte Wasser fällt? Aber wir sind doch nicht mehr im Mittelalter.

Illner: Ich bitt mirs aus. Mit wem sprech ich überhaupt? Mit einem päpstlichen Gardisten, der vergessen hat, dass wir ihm das Maul verstopft haben? Müssen wir ihm auch noch seinen Rachen mit flüssigem Blei ausfüllen? (zur Türkin) Kind, Sie sehen, dass diese Pforte hier leider nichts mit der feinen Lebensart der hohen Pforte zu Stambul zu tun hat. Bestenfalls schmutzige Ablässe hat man durch diese Pforte in die Welt hinaus gelassen.

7. Kapitel: Auf einer Wendeltreppe.

(In einer zum Papstzimmer hinauf führenden Wendeltreppe stehen Lehmann und Knobloch. Von unten kommen Mordechai und Küng.)

Knobloch: Was für ein Mann Sie doch sind, Herr Kardinal. O es ist keineswegs übertrieben, das auszusprechen, was mir jetzt die grenzenloseste Hochachtung auszusprechen gebietet.

Lehmann: Nicht doch, liebste Knobloch...

Knobloch: Wie mutig war es doch von Ihnen, eben als die Diskussion abflauen und die Sache in Vergessenheit geraten wollte und ich Sie bat, den Papst in aller Öffentlichkeit nochmals zur Rede zu stellen, dies getan zu haben.

Lehmann: Aber Frau Knobloch. Das war doch nichts besonderes. Nur meine Christenpflicht, nein, nur meine Pflicht als Mensch.

Knobloch: Liebstes, allersüßestes Lehmännle! Ich werde alles tun, dass Sie für Ihren couragierten und furchtlosen Einsatz den Friedensnobelpreis erhalten. Und dann, wenn Prof. Küng den Papst erfolgreich aus der Schanze geschlagen hat, setzen wir die Kanzlerin Merkel als erste weiblichen Kardinal, als Ehrenkardinälin, ein. Was für eine herrliche Quereinsteigerin! Als Protestantin und um ihrer Mission willen geschiedene Frau. Was halten Sie davon? Das setzt dann doch auch Zeichen für die Homos und alle anderen Minderheiten in unserem lieben deutschen Vaterland. Oder, haben Sie etwas dagegen?

Lehmann: Wenn die deutschen Katholikinnen und Katholiken nichts dagegen haben, hab ich auch nichts dagegen.

Knobloch: Ich und der Zentralrat der Juden in Deutschland haben gewiß nichts dagegen...

Küng: Wie viel Treppen sinds noch? Ich dachte, das wären maximal drei Stockwerke, nun eilen wir schon zisch mal herum

Mordechai: Es sind nicht mehr viele. Das meiste ist geschafft

Küng: Wären wir doch nur mit einem Aufzug hochgefahren

Lehmann: Doch still, da kommt wer!

Knobloch: Keine Sorge. Das ist nur mein Mordechai.

Küng: Da droben steht wer!

Mordechai: Keine Sorge. Das ist nur meine Knobloch.

Küng: Aber da ist noch wer. (für sich) Wenn das nur nicht wieder ein Doppelgänger ist. (lauter) Warten Sie! (für sich) Wenn der Papst da droben steht und mir zusieht, wie ich heraufkomme, ihn zu entmachten! Wärs abgetan, so wies getan ist, dann wärs gut. Wenn der Meuchelmord auffangen könnt in seinem Netz die Folgen... doch still, nicht weiter. Schweig Weisheit, verlier dich nicht in Phantasien, damit nicht der Teufel den Kerl da droben noch in meinen Doppelgänger verwandelt.

Mordechai: Kommen Sie. Wir haben A gesagt, jetzt müssen wir auch B sagen.

Küng: A hab ich nur gesagt wie Amen in der Kirche.

Lehmann: Warum reden Sie ihn nicht an?

Knobloch: Vergessen Sie nicht, wird sind in der Höhle des Löwen, und nicht eines beliebigen Löwen, sondern des Löwen der Hure von Babylon.

Lehmann: Der Herr ist mein Hirt.

Knobloch: Kommen Sie. Stellen wir uns etwas ins Abseits.

Lehmann: Das tu ich gar nicht gern.

Knobloch: Ich bin mir zwar sicher, dass Prof. Küng die Probe besteht, aber...

Lehmann: Sie meinen, es sei das beste, wenn ich jetzt vor Herrn Küng mich verborgen halte?

Knobloch: Vertrauen Sie mir. Auch wenn ich Ihnen weiter nichts sagen möchte, als dass ich nicht möchte, dass eine kleine Unachtsamkeit daran schuld ist, dass Sie den Friedensnobelpreis doch nicht erhalten. Sie wissen doch selbst, dass es so das beste ist. Wenn aber Prof. Küng den Papst erfolgreich aus der Schanze geschlagen hat, setzen wir die Kanzlerin Merkel als erste echte Päpstin ein... " Ich muß mit ihm, damit er mir keine Dummheiten macht!

Lehmann: (während die Knobloch sich mit ihm versteckt) Sie hat ja recht. Ich kann dem Küng kein grünes Licht geben; da würd ich mich schuldig machen, wenn dem Papst etwas widerfährt; und rotes gaben kann ich auch nicht; da würd ich meine Knobloch verprellen. Also ists am besten, wenn ich jetzt im entscheidenden Augenblick so tu, als wär ich nicht da. Eine große Lüge ist das gewiß auch nicht; denn geistig abwesend bin ich wirklich schon lang.

Küng: Ich kann nicht mehr.

Mordechai: Kommen Sie. Gleich haben wir es geschafft

Küng: Was weiß ich. Vielleicht auch mag ich nicht mehr.

Mordechai: Gleich haben wir es geschafft

Küng: Wir gehen im Kreis!

Mordechai: Wir gehen nicht im Kreis.

Küng: Immer wenn wir hier (am Versteck) vorbeikomme, hör ich stets dasselbe. Darf ich Ihnen sagen, was ich höre?

Mordechai: Nichts als Sirenengesänge.

Küng: Ich muß sie aber jemandem sagen.

Mordechai: (sich die Ohren zuhaltend) Dann sagen Sie mir eben, was Ihnen hörbar zu sein scheint!

Küng: "Und dann, wenn Prof. Küng den Papst erfolgreich aus der Schanze geschlagen hat, setzen wir die Kanzlerin Merkel als erste echte Päpstin ein... " Das hör ich immer wieder. Und jetzt frag ich Sie, wer das zu wem sagt?

Mordechai: Wie soll ich das wissen, zumal wo ich niemanden höre?

Küng: Vorhin waren da doch noch zwei Leute in der Nähe. Wo sind sie jetzt?

Mordechai: Was weiß ich? Vielleicht weiter die Treppe hinaufgeschlichen.

Küng: Meinen Sie, das ermuntert mich? Das ist schlimmer als im Tartarus des Sisyphus Arbeit! Jetzt schon wieder. Bleiben Sie stehen! Dann hören Sie es auch!

Knoblochs Stimme: Und dann, wenn Prof. Küng den Papst erfolgreich aus der Schanze geschlagen hat, setzen wir die Kanzlerin Merkel als erste echte Päpstin ein... "

Mordechai: (mit den Fingern am Ohr) Ich höre nichts. Übrigens geht es durch diese Türe hier in die privaten Gemächer des Papstes.

8. Kapitel: Ein Sarg wird weggetragen.

(Die Türe geht auf. Der Unbekannte kommt heraus und stößt mit Küng zusammen.)

Küng: Mein Gott. Wie Sie mich erschreckt haben.

Unbekannter: Heil Hitler!

Küng: Wie war das?

Unbekannter: Platz da! Platz da! Heraus mit der Kiste! (aus den päpstlichen Gemächern kommen zwei Träger mit einem Sarg)

Küng: Und ein Hakenkreuz auf der Epaulette. Ein Nazigeneral aus den Gemächern des Papstes! Das wird ja alles nur immer noch schöner. - Mein Herr, was ist in diesem Sarg?

Unbekannter: Platz gemacht!

Küng: Könnte nicht sein, dass der Papst lebendig darin versteckt ist?

Mordechai: Gehts uns was an?

Küng: Dass er sich als Martyrer davontragen läßt, das glaub ich nie und nimmer.

Mordechai: (zu Küng) Kommen Sie (ihn zu den päpstlichen Gemächern lenkend). Wir haben haben nämlich vorgearbeitet. Alles geht in Ordnung. Der Kerl ist der General Schandhorst von der Waffen SS. Der Führer hat ihn beauftragt, den heiligen Vater zu entführen. Er erachtet ihn nämlich als einen Mann allerhöchster Gefahr für seine Pläne zur Durchsetzung einer reinen Rasse..

Küng: Der Führer? Den gibt es doch gar nicht mehr. Der hat ja längst schon sein 50jähriges Höllenfahrtsjubiläum gefeiert!

Mordechai: Täuschen Sie sich nicht. Den Führer gibt es leider noch immer. Zumal in den Köpfen. Ebenso wie den Holokaust. Doch gehen wir weiter, dass wir nichts mehr sehen. Wir brauchen das nicht mehr. (sie verschwinden im Innern)

(Während der Sarg an Kardinal Lehmann vorbei treppabwärts getragen wird)

Knobloch: (zu Schandhorst) Höllenhund!

Lehmann: (er tätschelt den Sarg wie ein Kind und beginnt zu weinen) Machs gut, altes Haus! Machs gut!

(Dann hört man das folgende Lied:)

Tief durch Tibets Winterwüste

treibt sich Chinas Diebsgelüste

unbehelligt von Obama

und vom Aug des Dalai Lama.

 

Doch kommt Angela, gleich zittert

der Chinese, denn er wittert

Kanzlerin, die sich ihm nähert,

jeden Fluchtweg weg ihm spähert!

 

Und nun gar Papst Benedikt

hätt er ihr nur zugenickt!

Harsch Kritik mußt er ertragen,

will ihn aus dem Amt noch jagen

 

Knoblochstark. Die Piusbrüder

zwingt die Maid am Schluß noch nieder,

Lämmerherzen, Memmenhasen

wird der Männermarsch geblasen!

 

Auch Irans Achmadinedschat,

Castros, Chavez schlägt sie matt,

samt den Hamasbrüderschaften.

Allah hol sie zum Entsaften!

 

Wenn im Wind die Hosen wehen

letzter Nazi muß vergehen.

Urbi orbi, gebt nur acht,

hokus, pokus packt ihn Nacht!

9. Kapitel: Im Zimmer des Papstes.

(Ein Bett. Ein Thron. Auf einem Nachttischchen die Tiara)

Mordechai: Hier wären wir also.

Küng: Ist das das Zimmer des Papstes?

Mordechai: Das war sein Zimmer.

Küng: Gewiß, das Bett ist leer. Und im Zimmer ist er auch nicht zu sehen. Also ist er fort. Und der Piusbischof scheint auch nicht da zu sein.

Mordechai: In eine Stubenfliege hat er sich ja wohl nicht verwandelt.

Küng: (er sucht etwas)

Mordechai: Der Papst ist tot. Es lebe der Papst!

Küng: War es wirklich der Papst, der tot im Sarg lag?

Mordechai: Was geht das uns an? Hauptsache die schmutzige Arbeit ist abgetan.

Küng: (weitersuchend, wobei er eine kleine silberne Axt in der Hand schwingt) Wenn ich nur wüßte, wo ich sie finde?

Mordechai: Den Schmutzian haben Sie ja gesehen, der die Arbeit besorgt hat. Uns aber bleibt jetzt nur noch das Glück des frisch gebackenen Papstes.

Küng: Und der Piusbruder?

Mordechai: Der? Ist auch weg. Zwei Fliegen auf einen Streich, wie es im deutschen Märchen so schön heißt. Im gemeinsamen Schragen können sie sich viel Schönes sagen!

Küng: Und wir, was tun wir jetzt?

Mordechai: Meister Küng! Wo sind Sie denn?

Küng: Noch immer bin ich nicht fündig geworden.

Mordechai: Wachen Sie auf! Der Stuhl Petri ist vakant, er steht Ihnen frei. Setzen Sie sich darauf! Sie haben ihn sich verdient! Und das hier (die Krone nehmend), das ist die Krone, wonach uns so lang schon verlangt. Nehmen Sie Platz auf dem Stuhl Petri und beugen Sie das Haupt, auf dass ich Sie kröne!

Das darf nimmermehr geschehen!

Küng: Was war das?

Mordechai: Was?

Küng: Da hat doch einer gesagt, dass das nimmermehr geschehen darf.

Mordechai: Ich habe nichts gehört.

Küng: Aber ich. Und mein Ohr ist jetzt schon fast unfehlbar.

Mordechai: Gewiß doch, heiliger Vater. Das war dann wohl ein Schismatiker.

Küng: Ein Schismatiker?

Mordechai: Als großer Kenner der Kirchengeschichte kennen Sie doch diese Leute.

Küng: Ja gewiß.

Mordechai: Die brüllen meist schon, bevor man etwas hört.

Küng: Vielleicht haben Sie recht.

Mordechai: Daran hat man sich als Papst zu gewöhnen. Schließlich kann man nicht jedem von über einer Milliarde Katholiken nach dem Maul tanzen.

Küng: Nein, lassen Sie das! Noch keine Krönung. Sehen Sie erst nach!

Mordechai: Ja, wo denn?

Küng: Hier unter dem Bett!

Mordechai: Da ist niemand

Ein Mönch: Doch, da bin ich!

Mordechai: Ach so! Ja wenn das so ist. Mein lieber Ordensbruder, was tun Sie hier?

Mönch: Was ich hier tu?

Küng: Was tun Sie hier?

Mönch: Ich beschütze den Papst!

Küng: Also mich?

Mordechai: Der Papst ist tot. Es lebe der Papst!

Mönch: Sie sind nur Herr Küng aus Deutschland.

Mordechai: Immerhin der hochgeschätzte und weitverehrte Prof. Küng aus Deutschland.

Mönch: Und mächtig ist er auch. Oder nicht?

Mordechai: Das wollen wir doch meinen.

Mönch: Er könnte mich mit seinem Äxtlein glatt erschlagen.

Mordechai: Soll ers doch, wenn er es will.

Mönch: Aber er will es nicht. Er sucht nach etwas Größerem, Bedeutenderem. Geben Sie es zu, Herr Küng, dass Sie nach der Kirche suchen, um sie mit seiner Axt zu zerschlagen!

Küng: Wo ist die Kirche?

Mönch: Hier finden Sie sie nicht. Wo immer er hinkommt, ist keine Kirche. Da verschwindet die Kirche. Nicht dass die Kirche nicht kritisiert werden dürfte. Auch Walther, ich meine Walther von der Vogelweide hat das schon getan. Aber dafür hat er der Kirche auch wunderschöne Lieder hinterlassen Hymnen auf den Geist und Huldigungen an die Jungfrau Maria.

Mordechai: Genug jetzt mit diesem Gefasel!

Mönch: Hier! Schauen Sie! Hier ist die Kirche! (eine kleine Kirche aus Hefeteig hochhebend) Aber Sie bekommen Sie nicht. Versuchen Sie es. Es wird Ihnen nicht gelingen! (er isst die Kirche auf) Weg ist sie.

Mordechai: Hinaus mit dir! Hinaus! (er treibt ihn aus dem Zimmer) Und nun endlich zur Krönung. Im Namen des Vaters und..

Küng: Nein, warten Sie! Noch einen Augenblick! (er nimmt die Tiara in seine Hände und beschaut sie)

Mordechai: Was haben Sie?

Küng: Ist das auch wirklich die echte Papstkrone?

Mordechai: Wie auch dürft ich mich unterstehen, Ihre Heiligkeit mit einer Theaterkrone zum Narren zu halten? Tra ri ra, die Tiara ist jetzt da!

Küng: Wie hab ich doch davon geträumt, mir diese Krone einmal aufs Haupt zu setzen und hinauszutreten vor alle Welt. Ja, oftmals bin ich im Geist mit ihr vor den Spiegel getreten und habe gestaunt, wie gut sie mir steht. Doch nun, wo der Traum zu Ende ist und alles Wirklichkeit werden soll, jetzt, wo ich niemanden mehr zu befürchten habe, der sie mir rauben könnte, jetzt kommt er mir wie ein abgeschmackter Kopfputz vor.

Mordechai: Was haben Sie vor?

Küng: Wenn ich mich niedersetze und Platz nehme, als was wollen Sie mich dann krönen..

Mordechai: Was meinen Eure Heiligkeit?

Küng: Bin ich nicht nur ein Kasperlepapst? Oder bin ich wirklich ein echter Papst?

Mordechai: Es gibt viele, denen ein Kasperlepapst aus dem Nazideutschland tausendmal lieber ist als ein echter Papst.

Küng: (für sich) Zu krönen mich, zu krönen Bankos Brut? Eh das geschieht, komm Schicksal in die Schranken und fordere mich auf Tod und Leben!

Mordechai: Heiliger Vater, Papst Küng. Hören Sie doch nur, wie das Volk nach Ihnen ruft?

Küng: Ich höre nichts. Mir braust nur das Blut und die Ohren dröhnen. Und was ich sehe, verstört mich.

Mordechai: Nur Mut. Zumal jetzt, wo wir den Benedikt eingedickt haben.

Küng: Wo ist er?

Mordechai: Hören Sie ihn nicht? Drunten auf dem Petersplatz wird er auf den Karren geladen. Mit seinem Spezi, dem Williamson. Nach Tel Aviv, ins Gefängnis zur Entnazifizierung oder zur Obduktion, je nach dem, wie die beiden Herren die Reise überstehen. Wir haben da übrigens ein ganz exzellentes Entnazifizierungsgericht.

Küng: Und ich? Wenn mir ein langes ehrenvolles Pontifikat bevorstünde.

Mordechai: Lassen Sie mich krönen oder krönen Sie sich behelfsmäßig selber wie der Kaiser der Franzosen!

Küng: Behelfsmäßig?

Mordechai: Hauptsache, Sie beginnen jetzt endlich Ihr Amt! ( er öffnet die Türe zur Loggia)

Küng: Mir ist die Lust vergangen.

Mordechai: Was ist das?

Küng: Räder höre ich rollen über die Pflastersteine wie bei einem armseligen Leichengang. O wie anders hatte ich mir das alles vorgestellt! Aber das sind keine Sonnenpferde, die leicht mit mir himmelan steigen, um mich in ein neues, von mir befreites Jerusalem hinüberzutragen. Das sind die Schindmähren, die eben noch schnell abräumen, was die Geier auf den Müllhalden der Geschichte haben liegen lassen!

Mordechai: Setzen Sie sich die Kappe auf und kommen Sie! Die Stadt und der gesamte Erdkreis warten auf Sie!

Küng: Es wär besser, niemand würde auf mich warten.

Mordechai: Ob Sie wollen oder nicht! Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Das geht nicht mehr anders. Kommen Sie! (auf die Loggia tretend und ins Dunkel hinausrufend) Meine Damen und Herren! Seine Heiligkeit Papst Küng I. erteilt jetzt seinen päpstlichen Segen!

Küng: Was haben wir nur getan?