{ Leseprobe 57 }

Literatur von Martin Ganter

Aus dem Werk "Keine Einmischung!"

Siegfried: Sie glauben ja nicht wie hässlich das ist, Tag für Tag von solch einer Krankheit geprüft und geprügelt zu werden. Manchmal ist mir, als gäb es nichts Hässlicheres und Gemeineres als eine solche Krankheit. Wenn man sie doch nur packen und zur Rede stellen könnte! Komm hervor, ruf ich ihr zu. Aber sie hört nicht darauf. Vielmehr beliebt ihr, versteckt zu bleiben, dass man sie nie sehen kann. Nur ihr Lachen, das gemeine Lachen, kann man manchmal hören, bald hier, bald dort. Als wärs nicht genug, dass es sie gibt, nein, als brauchte sie auch noch die Genugtuung, mich zu verspotten und meine Wut über sie zu genießen. Sie ahnen ja nicht, wie mich die Welt anwidert und wie sehr mich danach verlangt, bis dass es endlich einmal still ist bei uns im Hause.